5 Grundgesetze der Bildgestaltung
1- Foto-Linse sauber halten
Der Umgang mit dem Smartphone unterscheidet sich vom Handling meiner Kamera. Die Arbeitsweise auf dem Display hinterlassen Spuren und manchmal hat es auf der Kamera einen Fusel oder sonst kleine Verunreinigung. Beim ständigen Gebrauch und vielleicht unachtsames ablegen des Geräts, bleiben Kratzspuren nicht aus.
Deshalb, die Fotolinse und das Display Deines Smartphones zu pflegen und sauber zu halten ist mehr als eine Pflichtübung. Mach es Dir zu eigen, dieses kostbare dritte Auge zu schätzen. Eine Kamera nimmt bei weitem mehr auf, als Du zu sehen vermagst. Dein Motiv hat das Recht, mit Qualität und Respekt ins Bild gerückt zu werden.
2- Goldener Schuss erwünscht
In der Fotografie, aber auch weiteren Berufen ist der goldene Schnitt die wichtigste Einteilung der Harmonie. Sehr plakativ ausgedrückt, die sogenannte Drittel-Regel. Auf Deinem Display hast Du 2 waagrechte und 2 senkrechte Linien, die zusammen 9 Felder ergeben. Diese Einteilung ist ernsthaft einzuhalten, um Dein Bild harmonisch zu gestalten.
Die Rasteranzeige also aktivieren.
Die Wirkung durch die Drittel-Regel
Betrachte abwechselnd das linke und dann das rechte Porträt, indem Du mit gestrecktem Arm und Deiner Handfläche mal das rechte und danach das linke Bild verdeckst. Wiederhole es ein paarmal und lass es auf Dich wirken.
Schema-Darstellung der Drittel-Linie
Linke senkrechte Linie und obere waagrechte Linie führen beim Bild 2 durch die Augen. Die Gesamtkomposition wirkt präsenter und die Linienführung konzentriert sich auf die Augen. Bei Portrait darf es Raum beanspruchen, wenn die Drittel-Regel es zulässt. Je exakter ein Fokus direkt auf einer Kreuzlinie der Drittel-Regel ist, desto intensiver ist die Wirkung.
Beachte die Korrekturen
Könige von Fuerteventura
Verbinde die schwarzen Punkte mit senkrechten und waagrechten Linien und achte, wo die Linien das Motiv kreuzen. Was fällt Dir bei der Korrektur weiter auf und wie wirkt es für Dich?
3- Vermeide Schieflage
Jedes Bild in Schieflage, die noch so kleinste Unstimmigkeit wirkt unangenehm. Selbst wenn Du es nicht bewusst wahrnimmst. Dein limbisches System im Gehirn wird das Bild emotional ablehnen, bevor Du nachdenken kannst. Die Waage im Display einzuschalten, oder/ und bei der Nachbearbeitung akribisch genau das Bild gerade rücken, ist ein Muss!
Ein musterhaftes Beispiel der sehr geringen Schieflage. Der Horizont ist auch beim Original-Bild waagrecht, aber der Turm leicht schief. Optisch kippt das gesamte linke Bild nach links runter. Auch der Steg wirkt verzogen. Beim Original ist der Horizont leicht unter der horizontalen Mitte des Bildes, und der Turm links aus der vertikalen Mitte.
Bei der korrigierter Version ist der Horizont exakt auf der ersten Drittel-Linie. Damit ergibt sich ein harmonisches Verhältnis von 1/3 Küste und 2/3 Himmel. Nur der schiefe Turm habe ich begradigt und den Bildausschnitt so angepasst, dass der Turm vertikal mittig ist.
Wichtige Anmerkung
Auch wenn der Turm original tatsächlich so ist, musst Du die Korrektur dennoch machen!
Anders wäre das bei einem Bild vom Schiefen Turm aus Pisa. Da betonst Du dessen Charaktere.
Betrachte abwechselnd das linke und dann das rechte Porträt, indem Du mit gestrecktem Arm und Deiner Handfläche mal das rechte und danach das linke Bild verdeckst. Wiederhole es ein paarmal und lass es auf Dich wirken.
4- Linienführung beachten
Dieser Leucht-Turm und Holzsteg sind ein Wahrzeichen der Insel Fuerteventura.
Mit Linienführungen wie diese kannst Du bewusst den Betrachter auf das lenken, was Du mit dem Bild aussagen willst.
Linienführung auch mit Farben, Lichtgestaltung, Landschaften oder Flussläufe wie z.B. erstes Foto "Über mich" meiner Website.
Diese Technik ist ein mächtiges Werkzeug für Storytelling. Getoppt mit einer Fotoserie einer einzigen Geschichte. Bilder wirken wesentlich intensiver und einprägsamer als die besten Texte.
Bei der Linienführung spielen auch die Farbkontraste eine wesentliche Rolle
5- Das Recht im Mittelpunkt zu sein
Es ein Balanceakt, sich zwischen einer Komposition eines Bildes oder der Fokussierung eines Motivs zu entscheiden. Natürlich durchaus reizvoll, eine ganze Szene wie ein Ölgemälde darzustellen, aber eine sehr schwierige Aufgabe!
Beim Erlernen der Fotografie fokussiere Dich auf Themen-Bilder, wo Dein Motiv deutlich im Mittelpunkt steht. Mit dezenten Andeutungen steuerst Du die Geschichte. Im Gesamtbild ist das eine extrem starke Botschaft und jeder Betrachter weiss, um was es geht.
Wenn Du hingehen alles zeigen willst, wirkt das Gesamtbild überladen, matschig, reizlos und langweilig. Dein Bild geht in der Masse unter, weil viele genau auf diese Art und Weise fotografieren.
In der Porträt-Fotografie bedient man sich gerne dem Bokeh-Effekt. Wie ein Bokeh schmeichelhafter wirkt und was das genau ist, wird von mir in einem anderen Post veröffentlicht.
Das waren die 5 wichtigsten Basis-Punkte für die hohe Schule der Fotografie der Bildgestaltung. Es braucht Übung, bis sich eine fliessende Routine einstellt.
Das waren die 5 wichtigsten Basis-Punkte für die hohe Schule der Fotografie der Bildgestaltung. Es braucht Übung, bis sich eine fliessende Routine einstellt.


Deine Tipps sind nicht neu für mich. Für das Fotografiere ich schon zu lange. Deine Bilder haben etwas, was ich nicht habe. Komme irgendwie nicht drauf. Erklärung zu diesen Thema, Hut ab, top angekommen. Dein Tipp zum Schluss, hoppla - da ist was dran.
AntwortenLöschenVielen Dank Andrea. "Deine Bilder haben etwas, was ich nicht habe". Das ist mir einen ganzen BlogPost wert. Ein zentrales Thema. Ich bin Dir sehr Dankbar für diese Äusserung ❤️❤️❤️
LöschenDie Wirkung von Linienführung und Mittelpunkt direkt nebeneinander Hammer. Der Turm am Schluss so krasser Unterschied. Die Frau bei den Blumen so deutlich. Das hast du alles mit Handy fotografiert?
AntwortenLöschenDanke Michael. Yup alles mit Smartphone fotografiert
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